Irgendwann trifft es ziemlich sicher jeden Hühnerhalter. Milben. Meistens ist es die rote Vogelmilbe. Diese kleinen fiesen Käferchen werden vor allem durch Wildvögel in den Hühnerbestand eingeschleppt. Sind sie einmal da, dann verkriechen sie sich tagsüber in allen erdenklichen Ritzen und Spalten im Hühnerstall und in der Nacht wandern sie dann auf das Huhn und zapfen ihm Blut ab, oder sie lassen sich von der Decke direkt aufs Huhn fallen. Bei starkem Befall werden die betroffenen Hühner immer schwächer und können daran auch sterben.
Ein weiteres beliebtes Versteck der Milben sind Legenester, auch dort muss man immer hinterher sein und die Nester mindestens wöchentlich kontrollieren, ob es sich keine der kleinen Biester in irgendeiner Ritze gemütlich gemacht haben.
Am Anfang meiner Hühnerhaltung hatte ich einfache Holznester, dann Europanester und als ich dann mal Milben entdeckt hatte, bin ich auf Katzenklos umgestiegen, solche mit Hauben. Diese haben den Vorteil, dass sie aus Kunststoff sind und nur wenige Ritzen als Versteck bieten. Diese haben sich aber auch nicht bewährt, denn erstens boten sie immer noch viel zu viele Verstecke – man glaubt gar nicht, wohin sich die kleinen Spinnentiere überall hin verkriechen – und meine großen Brahma haben die Deckel trampolinspringend durch ihr Gewicht nach und nach zerstört.
Also habe ich mir überlegt, dass es eigentlich das einfachste wäre, wenn ich ein Legenest aus einem Guss hätte. Also eine Form, ohne Schnickschnack, Rillen und Ritzen, das sich auch noch einfach, gründlich und schnell reinigen lässt.
Nach längerer Suche, habe ich mir einen 60l-Kunststoff-Kanister besorgt, neu und lebensmittelecht. Nach den eher schlechten Erfahrungen die ich mit Kunststoff und Stichsäge gemacht habe, benutzte ich einfach einen Cutter um die Öffnung in den Kanister zu schneiden. Das ging ganz einfach und war innerhalb von 10 Minuten erledigt. Man braucht dafür bloß die Schnittlinie einzuzeichnen, das Messer ansetzen, vielleicht zwei- dreimal nachziehen, die Kanten etwas abschleifen und schon hat man ein Legenest aus einem Guss.
Die ersten Probetage sind vorbei und bis jetzt hat es sich bewährt. Am ersten Tag lag noch kein Ei drin, am zweiten bereits drei. Und die folgenden Tage wurde es ebenfalls benutzt. Den Hennen scheint es also zu gefallen, nun werde ich noch weitere davon anfertigen.
Es kann sein, dass sich immer noch Milben in den Kanister verirren, aber durch die kompakte Form und regelmäßige Reinigung kann man die schnell in den Griff bekommen. Wobei ich bisher noch keine einzige Milbe darin gefunden habe.
Gefüllt habe ich das Legenest mit einer Unterlage aus Kieselgur, dann Dinkeleinstreu darüber und schließlich noch ein bisschen Heu für den Wellness-Faktor.